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Dies ist die Opposition in Belarus

#1 von Belaruski , 02.10.2007 20:15

Straßenprotest oder Dialog?
Der politische Druck Lukaschenkos müsste seine Gegner eigentlich einen, doch das Gegenteil ist der Fall. Die Opposition ist in einzelne Gruppen zersplittert, die untereinander heftig streiten. Ein Ergebnis dieser Spaltung ist die neue „Freiheitsbewegung“ von Aleksander Milinkewitsch.

Im Sommer hatte die Opposition versucht, ihre Kräfte zu bündeln. Doch der Streit über die Strategie, wie die Diktatur zu bekämpfen sei, eskalierte, es kam zum Eklat. Milinkewitsch überwarf sich mit seinen Mitstreitern. Seine neue Bewegung werde verstärkt auf Straßenaktionen setzen statt auf Versuche, mit dem Lukaschenko den Dialog zu suchen, verkündete er.

„Wir sind nicht so gespalten wie es nach außen vielleicht den Anschein hat“, versucht Jaroslaw Romanczuk, Vizechef der oppositionellen Vereinigen Bürgerpartei, die Bedeutung der Ereignisse herunterzuspielen. Der Wirtschaftsfachmann arbeitete einst im Stab von Milinkewitsch, hat sich aber mit ihm überworfen. „Aleksander hat ein Problem, seine persönlichen Ambitionen zurückstellen“, erklärt er den Grund für den Bruch. Er habe sich ganz einfach nicht in den Dienst der Allgemeinheit gestellt.

Es wird auch keine Rücksicht darauf genommen, dass Milinkewitsch im Westen das Gesicht der weißrussischen Opposition verkörpert und gerade er in Europa und in den USA immer wieder auf die unzumutbaren politischen Zustände in seinem Land hinweist. Gerade das wird ihm von vielen Oppositionellen vorgeworfen.



Mahnung zu Geduld
„Aleksander versteht die Situation in Weißrussland einfach nicht mehr“, kritisiert Romanczuk. Im selben Atemzug muss er aber auch zugeben, dass es keine Führungsfigur mehr gibt, die die Opposition im In- oder Ausland vertritt. Viele Oppositionelle scheinen einfach resigniert zu haben. „Weit über die Hälfte der Menschen in Weißrussland wollen nichts an den Zuständen hier im Land geändert haben“, resümiert Romanczuk. „Die Wirtschaft läuft, die Renten werden gezahlt, die Leute haben ihre kleinen Freiheiten.“ Die Opposition habe erst wieder eine Chance, wenn es der Mehrheit der Bevölkerung wirklich schlecht gehe.

Wegen der dramatischen Erhöhungen der Energiepreise und fehlender Wirtschaftsreformen sieht Romanczuk diesen Tag nahe. „Aber“, sagt er, „das wird nicht heute oder morgen geschehen. Wir müssen Geduld haben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2007)

 
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RE: Dies ist die Opposition in Belarus

#2 von Belaruski , 02.10.2007 21:02

Jetzt ist die Katze aus dem Sack
Ich staunte nicht schlecht als ich diesen Artikel in der "Presse" las. Ein Oppositionspolitiker spricht aus wie die Lage tatsaechlich ist. Also von Wahlbetrug oder Faelschung keine Spur. Selbst sagt er aus, den Menschen in Belarus geht es nicht schlecht. Sie haben ihre kleinen FREIHEITEN. Die Freiheiten sind genau so gross oder klein wie bei uns in Westeuropa. Wenn er die ablehnenden Visabescheide der deutschen Botschaft hier in Minsk als Einschraenkung der Freiheit meint, so ist doch die Regierung von Belarus nicht schuld. Bemerkenswert auch die Tatsache, dass weit mehr als 50% der Bevoelkerung keinen Wechsel will.
Mit welch schmutzigen Methoden diese Leute der Opposition an die Macht kommen wollen spricht er auch klar und deutlich aus.
Den Menschen in Belarus muss es erst sehr schlecht gehen (mit anderen Worten sie muessen hungern) erst dann sind sie zu einen politischen Wandel bereit.
Was ist das fuer eine Oppositionspolitik die darauf ausgerichtet ist die eigenen Landsleute in Armut zu treiben und dann vieleicht als Retter in Erscheinung zu treten. In jeden anderen Land wuerden solche Scharlatane (ja, das sind sie) in die Wueste gejagt werden. Nur sie koennen ja nicht gejagt werden. Sie leben wie die Maden im Speck im Ausland. Wo sollten sie sonst sein. Hier in Belarus will man sie nicht sehen. Sie haben alle Sympatien bei den wenn auch geringen Anhaengern verloren.
Bemerkenswert auch die Aussage ueber Milinkewitsch. So etwas wurde mit den Sacharowpreis ausgezeichnet. Dieser Pressebericht muss doch jenen EU=Politiker/innen die Schamesroete wenn nicht Zornesroete in ihre scheinheiligen Gesichter ueberkommen, die diesen Mann umgarnen und ihn zu diesen Preis vorgeschlagen haben.

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