Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko trifft am Montag in Rom mit Papst Benedikt XVI. und Italiens Premier Silvio Berlusconi zusammen.
Dies ist der erste offizielle Reise des weißrussischen Staatschefs nach Europa seit 14 Jahren. Am 19. April hatte Lukaschenko den Papst zum vierten Jahrestag als Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche beglückwünscht.
Für den Montagabend ist ein Essen geplant, an dem neben Lukaschenko Italiens Premier Berlusconi und Außenminister Franco Frattini teilnehmen sollen.
Italienische Medien schenken dem Rom-Besuch Lukaschenkos große Aufmerksamkeit und heben hervor, dass dies der erste Besuch des weißrussischen Staatschefs in einem EU-Land seit 1995 ist, als er von der EU auf die "schwarze Liste" gesetzt wurde.
In letzter Zeit ist eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Minsk und Brüssel zu verzeichnen. Die Rede ist von einer Einbeziehung Weißrusslands ins EU-Programm "Östliche Partnerschaft", an das die postsowjetischen Länder Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Moldawien und die Ukraine angeschlossen werden sollen. Voraussichtlich wird Lukaschenko zum Gipfel der "Östlichen Partnerschaft" am 7. Mai nach Prag eingeladen.
"Für einen der letzten Diktatoren Europas könnte der Italien-Besuch ein günstiger erster Schritt aus dem Schatten sein", konstatierte die "Corriere della Sera" am Vortag des Besuchs.