Die belarussische Wirtschaft hat sich nach den Preissteigerungen für russische Energielieferungen zunaechst trotz aller Medienberichte gut gehalten. Doch es gibt Beunruhigung, vor allem in der erdoelverarbeitenden Industrie und im Aussenhandel.
Noch immer stimmen die Zahlen: Nach neuesten Angaben von Ministerpraesident Sidorski ist das belarussische Bruttoinlandprodukt (BIP) im ersten Quartal um 8,4% gewachsen. Obwohl dies ein Wert ist, der das uebrige Europa vor Neid erblassen lassen muesste, zeigte sich Sidorski nicht zufrieden. Er verwies darauf, dass die Wachstumsrate vor Jahresfrist hoeher gelegen hatte, und schloss sich der Vermutung seines Ministers für Statistik, Sinowski, an, der zuvor gesagt hatte, ohne die Erhoehung der Preise für russisches Gas und Erdoel waere die BIP-Zuwachsrate auf ueber 10% gestiegen. Am ersten Janusr dieses Jahre hatt Gazprom den Preis für Gaslieferungen nach Belarus von bisher $ 46.70 pro 1000 m3 auf 200 $ pro 1000 m3 angesetzt. Minsk erhielt aber einen Rabatt von 30% in Form eines Abzugs von Zollgebühren und zahlt damit nicht wie kolportiert 100 $ sondern 140 $ pro 1000 m3.
Wie Praesident Lukaschenko betonte, wird es bilaterale Verhandlungen geben muessen, was die Transitgebuehren (Gas und Oelpipelines fuehren durch Belarus nach Westeuropa) betrifft.