Sergej Mussijenko
MINSK, 13. April (BelTA) – Der Anschlag in Minsk nützt vor allem denen, die in der letzten Zeit die Lage im Land zuspitzen wollten. Diese Meinung äußerte der Leiter des Analysezentrums EcooM, Politologe Sergej Mussijenko, in einem Interview mit BelTA.
„Nur wer in den letzten Jahren dazu aufgerufen hat, die Lage in Belarus zu destabilisieren, kann hinter diesem Attentat stehen“, zeigte sich der Psychologe überzeugt. Nur „wer Belarus nicht mag, wer weder dem Präsidenten noch dem Volk etwas Gutes wünscht“, kann dieses Verbrechen begangen haben.
„Mit dieser Bombenexplosion im Stadtzentrum, nicht weit von der Präsidialverwaltung, wird die gesamte belarussische Gesellschaft herausgefordert. Alexander Lukaschenko war Zielscheibe dieses Anschlags, das soll jedem klar sein. Der Zorn, den jemand an den belarussischen Staatschef auslassen wollte, richtete sich letztendlich gegen einfache Menschen.“
Ziel des Anschlags sei es gewesen, so der Experte, die Spannung im Land zu erhöhen, Panik zu schüren. Die Explosion in der U-Bahn reiht sich in die Kette der jüngsten Versuche um die Zuspitzung der Situation im Land: künstlich erzeugte Destabilisierung der Finanzlage, Hamsterkäufe von Zucker und Speiseöl und anschließend ein Terrorakt. Ähnlich wurde zu UdSSR-Zeiten gehandelt. Jeder weiß, wozu das geführt hat.
„Belarussen als friedliche Nation haben nie etwas Bösen im Schilde geführt und haben nicht denken können, dass jemand ohne Grund gegen uns seine Aggressivität ausrichten will. Wir wiegten uns in Selbstzufriedenheit“, sagte der Experte.
Dank einer besonderen belarussischen Mentalität seien alle Versuche, das Land in Chaos und Angst zu stürzen, gescheitert. Der Politologe machte darauf aufmerksam, wie würdig und standhaft die Menschen in Belarus diese Tragödie erleben.