MINSK, 16. Mai (BelTA) – Ein Gericht in Minsk verurteilte Journalistin Irina Chalip, Oppositionspolitiker Pawel Sewerinez und Chef des Wahlstabs von Präsidentschaftskandidat Statkewitsch, Sergej Marzelew, wegen ihrer Beteiligung an Massenprotesten gegen die Präsidentschaftswahl am 19. Dezember.
Keiner der Verurteilten soll vorübergehend inhaftiert werden. Das Gericht verurteilte Irina Chalip zu zwei Jahren Gefängnis, die Strafe wurde allerdings zur Bewährung ausgesetzt. Marzelew wurde zu zwei Jahren Gefängnis mit zwei Jahre Bewährungsfrist verurteilt. Wahlvertreter von Kandidat Witali Pymaschewski, Pawel Sewerinez, wurde zu drei Jahren Freiheitsbeschränkung verurteilt. Alle Akteure wurden laut Art. 342 Abs. 1 des StGB „Organisation und Vorbereitung von Handlungen, die zur Störung der öffentlichen Ordnung führen, Teilnahme an Ausschreitungen“ für schuldig erklärt.
Marzelew hat zu Beginn des Gerichtsverfahrens seine Schuld zugestanden. Er gab zu, als Wahlvertreter von Statkewitsch in einer Rundfunksendung die Menschen zur Versammlung auf dem Oktoberplatz aufgerufen zu haben. Außerdem nahm er selbst an der nicht genehmigten Aktion teil.
Alle drei Personen wurden unter Meldeverpflichtung entlassen. Der Haushalsarrest von Irina Chalip wurde aufgehoben.
Der Urteilsverkündung wohnten belarussische und ausländische Journalisten, Diplomaten sowie eingeladene Beobachter der ODIHR/OSZE bei.
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