(Anatoli Kuleschow)
Politische Ambitionen sollen der Arbeit der Rechtsschutzorgane nicht im Wege stehen, insbesondere wenn es sich um eine kompetente und renommierte Organisation wie Interpol handelt. Das erklärte der belarussische Innenminister, Anatoli Kuleschow, beim Treffen mit dem Interpol-Generalsekretär, Ronald Noble, heute in Minsk.
Der Innenminister bedankte sich beim Interpol-Generalsekretär für dessen Besuch in Belarus und wies auf einen besonderen Umstand hin: Ronald Noble habe eigens dafür seine Teilnahme an der 40. Interpol Regionalkonferenz auf Malta unterbrochen. „Das zeugt davon, dass Sie als Interpol-Chef Politik von Aktivitäten dieser angesehenen Organisation trennen“, sagte Kuleschow.
Einzelne europäische Staaten würden das ganz anders ansehen und nehmen eher eine destruktive Position im Dialog mit Belarus ein, sagte Kuleschow. Aus diesem Grund habe der belarussische Interpol-Vertreter an der Konferenz auf Malta nicht teilnehmen dürfen.
Zwischen dem belarussischen Interpol-Büro und anderen Staaten habe es nie „politisch gefärbte Missverständnisse gegeben und wird es nie geben“, so Kuleschow. Nur so kann der Kampf gegen die transnationale Kriminalität und den globalen Terrorismus erfolgreich stattfinden.
Anatoli Kuleschow zeigte sich überzeugt, dass durch künstliche Barrieren und Hindernisse die Effizienz der Interpol-Arbeit nur leiden kann. „Hätten wir uns nur von politischen Ambitionen leiten lassen, hätten wir keinen Erfolg erzielen können“, sagte der Innenminister. Seine Meinung bestätigte er mit statistischen Angaben: Belarus habe in den Jahren 2010 und 2011 107 Personen zur internationalen Fahndung ausgeschrieben, 59 davon wurden geortet, 19 des Landes verwiesen.