MINSK, 30. Juni (BelTA) – Die Energieleitungsnetze bleiben in Belarus im Besitz des Staates. Dies sagte heute der erste Vizepremier von Belarus Wladimir Semaschko vor Parlamentariern.
„Die Netze bleiben bei uns im Staatseigentum. Also bildlich gesagt, es ist die Wolga, und welche Schiffe die beschiffen, ist eine andere Frage“, sagte der erste Vizepremier. Er erklärte, diese Norm soll in einem entsprechenden Gesetz verankert werden, das im kommenden Jahr passiert werden soll. Zur Entmonopolisierung der Energiebranche sagte Semaschko, in viele Staaten seien bereist entsprechende Maßnahmen getroffen worden, darunter auch in der Ukraine und in Russland. „Die Frage besteht aber darin, wie es verteilt wird, wer verwaltet da.“ Er teilte auch mit, dass in Belarus bereits die Arbeit an der Schaffung einer Gesellschaft aufgenommen sei, die die Energieleitungsnetze verwalten werde.
Dabei werde auch im Energiebereich Privatisierung durchgeführt, so der erste Vizepremier.
„Das Gesetz soll dem Investor erlauben, nach Belarus (in die Energiebranche – Anm. BelTA) zu kommen“, so Semaschko. Las Beispiel führte er das Projekt des ersten Kohlekraftwerkes an, das auf 1,5 Milliarden Dollar eingeschätzt ist. Es sei eine beträchtliche summe, so Semaschko.
Apropos, schlägt das Energieministerium noch eine interessante Option, die schon der Weltpraxis längst bekannt ist. Es geht um BOT: build, own, transport. Das Schema sieht vor, dass der Investor Gelder in den Bau des Kraftwerkes Gelder steckt, dann besitzt es im Laufe von etwa zehn Jahren, bis sich die Ausgaben rentieren. Danach liefert der Investor Energie kostenfrei. „Ich muss sagen, dieses Schema erweckt ein ganz großes Interesse“, so der erste Vizepremier.
Darüber hinaus, wenn in Belarus das oben genannte Gesetzt angenommen wird, werden im Lang ein einheitlicher Tarif für die Erzeugung der Energie und einer für deren Durchleitung eingeführt werden.
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