Wadim Gigin
Belarus und Polen sollten auf Grund der gemeinsamen Geschichte ein Fundament zur Einigung errichten. Diese Meinung äußerte der Chefredakteur der Zeitschrift „Belaruskaja dumka“, Dr. Wadim Gigin, vor Journalisten. Er nahm am 2. April an der Forschungskonferenz „Moderne Geopolitik im Kontext des Riga Friedensvertrags von 1921“ teil.
Gigin betonte, der Friedensvertrag Riga von 1921 sei ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte, er hätte die weitere Geschichte von Belarus und der Ukraine im 20. Jahrhundert bestimmt. „Es ist kein einfacher Vertrag, nach dem unser Land geteilt wurde, man hat unser Land viele Male geteilt. Nachdem der Vertrag abgeschlossen wurde, versuchten die Behörden Polens, die ethnischen Belarussen zu vernichten“, so er. Zugleich versuche Polen heute, alle zu überzeugen, dass es damals alles anders gewesen wäre. „Es löst immer Widerstand aus, wenn man versucht, eigene Auffassung der Geschichte aufzubinden“, fügte der Experte hinzu. Diese Versuche würden nicht einfach so unternommen: in Polen gebe es Personen, die die heutigen Grenzen revidieren möchten. „Man kann des Öfteren hören, dass Grondo, Brest, Nowogrudok und sogar Minsk polnische Städte sind. Die jetzige Politik Polens klingt an die, als der Friedensvertrag 1921 in Riga angeschlossen war, an“, betonte der Geschichtewissenschaftler.
Belarus und Polen sollten nun, so er, über die historischen Daten nachdenken, nicht um Polen noch mal Vorwürfe zu machen, sondern um auf der Grundlage der gemeinsamen Geschichte ein Fundament zur Einigung aufzubauen. Die Geschichte dürfe nicht politisiert werden, ihre Lehren sollten aber bei der Herstellung der Beziehungen berücksichtigt werden.
Georgi Bujko, Sekretär der kommunistischen Partei der Ukraine, sagte, dass Polen in den 20-er Jahren die Rolle eines der wichtigsten antisowjetischen Zentren eingenommen hätte. Es hätte große Vorhaben: den Staat der ostslawischen Zivilisation zu liquidieren. Dies bezwecke auch die NATO heute.
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