(Lukaschenko)
MINSK, 15. Juni (BelTA) – Vorzugskreditierung in Belarus soll auch weiterhin erhalten bleiben, Kreditvolumen wird aber gesenkt. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko beim Besuch des Bebauungskomplexes Ost in Minsk.
Der Staatschef wies an, innerhalb von 6 Monaten ein neues Vorzugkreditssystem zu erarbeiten und jene Bevölkerungsgruppen zu bestimmen, die in den Genuss solcher Vorzugskredite kommen dürfen. Alexander Lukaschenko rechnete kinderreiche Familien und Militärs solchen Gruppen zu. Nur, so Präsident, soll das Kreditvolumen reduziert werden.
„So viele Vorzugskredite zu vergeben können wir uns nicht mehr erlauben. Wir können nicht mehr Häuser kostenlos bauen, weil die Inflation innerhalb von 20 Jahren das gesamte Geld auffrisst und der Mensch eine Wohnung quasi geschenkt bekommt. Deshalb soll dieser Praxis ein Ende gesetzt werden. Viele vergessen einfach, dass in erster Linie sie sich selbst um ihre Wohnungen oder Häuser kümmern sollen, staatliche Unterstützung und Vorzugskredite sind dabei zweitrangig“, sagte Lukaschenko. Er meinte, eine unüberlegte Kreditierung des Wohnungsbaus habe auch zu solchen panikartigen Zuständen wie jetzt geführt.
Der Staat solle Vorzugskreditierung verkraften können, um keine weiteren Schwierigkeiten auf Devisen-, Finanz- und Wirtschaftsmärkten hervorzurufen, sagte der Staatschef. In Bezug auf künftige Kreditnehmer solle Klarheit geschaffen werden: welche Hilfe dürfen Familien mit drei, vier oder fünf Kindern in Anspruch nehmen.
„Wir dürfen Staatsprogramme auf keinen Fall so unverantwortlich finanzieren, sei es Wohnungsbau oder Landwirtschaft“, sagte der Präsident. Er wies an, ein straffes System der staatlichen Förderung beim Wohnungsbau herauszuarbeiten und „keine Neujahrsgeschenke mehr zu verteilen.“
www.belta.by