KREIS STOLIN, 6. Juli (BelTA) – Die Bewohner aus etwa zehn ukrainischen Dörfern, die nah der belarussischen Staatsgrenze liegen, dürfen von nun an Pilze und Beeren im belarussischen Wald sammeln. Eine entsprechende Entscheidung traf der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko.
„Der Präsident von Belarus hat eine positive Entscheidung getroffen… Nun könnt ihr ruhig den Boden betreten, den früher ihre Ahnen bewohnt haben und da Beeren und Pilze sammeln“, teilte der Chef des Staatlichen Grenzschutzkomitees von Belarus, Igor Ratschkowski, den Ukrainern, nachdem er ein entsprechendes Protokoll unterzeichnet hatte.
Am 5. Juli trafen sich der Leiter der belarussischen Grenzschutztruppen Igor Ratschkowski und sein ukrainischer Kollege Nikolai Litwin an der belarussisch-ukrainischen Grenze am vorläufig aufgestellten Kontrollpunkt Mutwiza. In der Nähe des Zelts, wo die Verhandlungen abliefen, warteten auf Entscheidung etwa 200 Bewohner der grenznahen Territorien des Kreises Rakitnoe, Gebiet Rowno. Sie empfingen Igor Ratschkowski mit Brot und Salz.
Die Bewohner der erwähnten Region erklärten, warum sie die ukrainisch-belarussische Grenze ständig illegal passiert hätten: sie haben keine Alternative, sich zu ernähren, als Vorräte an Beeren und Pilzen zu machen. Inzwischen wohnen in diesen Dörfern große Familien: von 5 bis 11 Menschen.
Der Vorsitzende des Staatlichen Grenzschutzkomitees hat vor Ort die Vermerke in den Pässen zwei Ukrainer über die Deportation annulliert, und erklärte, nun seien derartige Vermerke in den Pässen aller Bewohner der Dörfer, die im Protokoll aufgezählt sind, nicht mehr gültig. Darüber freuten sich die Menschen. „Wir stammen aus Belarus und sind Ihren Leitern sehr dankbar. Wir grüßen Belarus ganz herzlich“, sagte eine Bewohnerin im Interview den belarussischen Journalisten.
Damit Ukrainer Beeren pflücken können, wurden an der Grenze vorübergehend zwei neue Kontrollpunkte Drosdyn und Posnan errichtet. Die belarussischen Grenzschützer erklärten, für Belarussen sei es problematisch, Beeren in dieser Region zu sammeln, denn es gebe keinen Zugang zu dieser Region von belarussischer Seite, von Seite der Ukraine gebe es bequeme Zufahrt.
Igor Ratschkowski betonte, dass illegale Entwaldung auf dem belarussischen Territorium nicht zulässig sei.
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