MINSK, 15. Juli (BelTA) – Privatisierung belarussischer Betrieb soll fair und offen sein, erklärte der belarussische Premier, Michail Mjasnikowitsch, in einem Interview mit dem russischen Sender Russia Today.
In Sachen Privatisierung eigener Betriebe setze Belarus in erster Linie auf seine Zollunions-Partner, betonte der Regierungsleiter. Er versprach offene Wirtschaft und günstige Bedingungen für Partner aus Russland und Kasachstan. Der belarussische Premier hege die Hoffnung, dass auch seitens russischer Investoren den Worten über ihre Privatisierungswünsche auch wirklich Taten folgen würden.
Als Beispiel für sich in die Länge gezogenen Verhandlungen nannte Michail Mjasnikowitsch das Vorhaben der russischen Ölgesellschaft Lukoil, Polymir, das Tochterunternehmen der belarussischen Ölverarbeitungsgesellschaft Naftan, zu privatisieren. Seit zwei Jahren dauern bereits die Verhandlungsgespräche, inzwischen haben sich neue Investoren gefunden, eine klare Antwort aus Russland ist aber bis dato nicht gegeben worden.
Michail Mjasnikowitsch betonte erneut, Privatisierung in Belarus soll nicht mit der Profitsucht verbunden sein, sondern die Prinzipien der sozialen Partnerschaft berücksichtigen. Menschenanliegen sollen nicht in den Hintergrund geschoben werden.
Der belarussische Premier bemerkte auch, Belarus und Russland hätten riesiges Kooperationspotential in Bereichen chemische Industrie, Pharmaindustrie, Mikroelektronik, Informationstechnologien. Er schlug vor, neben bereits bestehenden Betrieben und JVs noch Transnationale Korporationen (z. B. bei Arzneimittelherstellung) zu gründen.
www.belta.by